Zusammenfassung
Ziel der Studie Vor dem Hintergrund eines relativen Mangels an geeignetem Nachwuchs sollte untersucht
werden, welche Faktoren junge Ärztinnen und Ärzte veranlasst hatten, sich für eine
Weiterbildung (WB) in der Dermatologie zu entscheiden.
Methodik Das „Forum Akademische Lehre der DDG“ führte in 8/2017 an den deutschen Universitäts-Hautkliniken
(U, n=115 Antwortende) sowie in 6/2018 an den nicht-universitären Hautkliniken (NU,
n=47 Antwortende) eine Online-Befragung durch. Unterstützt durch den Vorstand der
DDG wurden alle Klinikdirektoren zweimal angeschrieben und gebeten, die Umfrage bei
ihren WB-Assistentinnen und -Assistenten bekannt zu machen. Die Auswertung erfolgte
deskriptiv. Hierbei zeigte sich eine „Sättigung“ bei den freien Antworten, sodass
die Rückmeldungen als repräsentativ angesehen werden können.
Ergebnisse Mehr als 70% der Antwortenden waren Frauen. Die
Entscheidung für die Dermatologie als Wahlfach im Praktischen Jahr fällt spät im Studium.
Die
wesentlichen Gründe (>50%) für die Wahl als WB-Fach lagen in seiner Vielseitigkeit
(konservativ und operativ, Subspezialisierungen, Patienten aller Altersgruppen) und
in der
visuellen Diagnostik (Blickdiagnosen) begründet. Gute Niederlassungsmöglichkeiten
und
Familienfreundlichkeit des Fachs wurden jeweils von ca. 15% genannt. Vorlesungen waren
bei ca.
50%, Vorbilder bei ca. 55%, das Praktikum bei ca. 75%, Famulaturen bei 75% und das
Praktische
Jahr bei 85% ausschlaggebend für ihre Wahl. Interesse für die dermatologische Forschung
wurde
v.a. im 1.–3. klinischen und dann wieder im 6. klinischen Semester geweckt, meist
durch die
Promotion in der Dermatologie. Wesentliche Unterschiede zwischen universitären und
nicht-universitären Hautkliniken lagen beim Interesse an der Forschung (43% U vs.
30%
NU).
Schlussfolgerung Eine gute Lehre mit der Betonung der Vielseitigkeit des Fachs ist der Hauptfaktor
für die Nachwuchsgewinnung.
Abstract
Purpose Against the background of a relative shortage of suitable junior staff, the aim was
to investigate which factors encouraged young doctors to decide in favour of further
training (WB) in dermatology.
Methods The DDGʼs Academic Teaching Forum conducted an online
survey in 8/2017 at German university dermatology clinics (n=115 respondents) and
in 6/2018 at
non-university dermatology clinics (n=47 respondents). With the support of the DDG
Executive
Board, all clinic directors were contacted twice and asked to publicise the survey
to their
young WB assistants. The evaluation was descriptive. This revealed a ‘saturation’
of free
responses, meaning that the feedback can be regarded as representative.
Results More than 70% of the respondents were women. The decision
in favour of dermatology as an elective subject in the practical year was made late
in the
course. The main reasons (>50%) for choosing dermatology as an elective subject were
its
versatility (conservative and surgical, subspecialisations, patients of all age groups)
and
visual diagnostics (visual diagnoses). Good practice opportunities and family friendliness
of
the speciality were each mentioned by approx. 15%. Lectures were cited by approx.
50%, role
models by approx. 55%, the internship by approx. 75%, clinical traineeships by 75%
and the
practical year by 85% as decisive factors for their choice. Interest in dermatological
research was mainly aroused in the 1st-3rd clinical semester and then again in the
6th
clinical semester, mostly through the doctorate in dermatology. There were significant
differences between university and non-university dermatology clinics in terms of
interest in
research (43% vs. 30%).
Conclusion Good teaching that emphasises the versatility of the subject is the main factor in
attracting young talent.